Die 928 und ihre Neuauflage

In diesem Artikel möchten wir insbesondere anhand des Modells 10497 der Neuauflage der 928 einen Blick auf die klassische Weltraum Themenwelt von 1979 werfen. Wobei wir hier zunächst auch einiges über die ganze Entstehung sagen möchten.

Seit den Anfängen in den fünfziger Jahren war das Grundkonzept von LEGO, mit den Steinen eine eigene Stadt zu bauen. Natürlich konnte man, das dafür nötige Geschick vorausgesetzt, auch schon damals aus den Steinen Modelle bauen, die zu einem anderen Thema passen, allerdings lag der Kern des Konzepts stets bei der Stadt. Dieses Konzept lief auch zunächst sehr gut und wurde langsam und vorsichtig erweitert. Beispielsweise 1966 durch die Einführung von Zügen. Vor allem ab den Siebzigern wurde das Konzept des eigenständigen Städtebaus von manchen Kindern jedoch zunehmend als etwas trocken empfunden, insbesondere wenn man sich auch den damaligen Spielzeugmarkt als Ganzes betrachtet. So kam 1974 Playmobil auf den Markt, hier hatte man nun Bewohner für die Stadt, etwas was es von LEGO bisher noch nicht gab. Die Städte bestanden nur aus leeren Häusern und Autos, was dem Spielvergnügen nach dem Aufbauen natürlich etwas abträglich war. Nun wurden zwar von LEGO ebenfalls Einwohner für die selbstgebauten Städte entwickelt, allerdings waren die ersten Versuche hierbei noch nicht ganz ausgereift. 1974 wurden die heute als Maxifiguren bekannten Figuren eingeführt. (Bild) Diese fanden vor allem in der an Puppenhäuser erinnernde Homemaker Serie Verwendung, waren vom Maßstab her allerdings nur bedingt für die typischen LEGO-Städte geeignet. Schon im Folgejahr wurde dann ein vom Maßstab her passenderes Männchen, das von der Größe her in etwa den heutigen Minifiguren entspricht, jedoch ohne irgendwelche Bewegungsfunktionen und ohne Gesicht eingeführt. (Bild)

Das Disney Schloss von LEGO

Die 928 und ihre Neuauflage die10497

Die Entstehung der Weltraum Spielwelt

Schloss Neuschwanstein bei Füssen in Bayern

eine klassiche LEGO Stadt aus den sechziger Jahren

Das Dornröschenschloss im Disney Land Park in Anaheim Kalifornien

Die Western Themenwelt aus den siebzigern

In dieser Zeit wurde auch immer wieder eher zaghafte Versuche unternommen, neue Themenwelten neben der Stadt einzuführen. So gab es beispielsweise zwischen 1975 und 1977 eine kleine von diesen frühen Minifiguren bevölkerte Western Reihe. Der wirklich entscheidende Schritt geschah dann jedoch 1978 mit der Einführung der bis heute im Wesentlichen unveränderten Minifigur, die allen vorherigen Varianten weit überlegen war. (Bild) Nun sollte diese neue Figur auch neue Themenwelten jenseits der klassischen Stadt bevölkern. Neben einer kleinen Ritterserie, die 1978 mit der inzwischen legendären Gelben Burg 375-2 (Bild) anfing und 1979 mit zwei kleineren Modellen erweitert wurde, auf die wir in einem anderen Artikel näher eingehen möchten, brachte man ebenfalls 1979 zunächst in Amerika und kurz darauf auch hierzulande eine große Weltraum Spielwelt heraus. 

Wären die Minifiguren nur ein paar Jahre früher auf den Markt gekommen, hätte man wahrscheinlich so ziemlich jedes Thema ausgewählt außer Weltraum. Das ganze Thema der Science-Fiction war in den Siebzigern sehr schwierig. Die freudige Zukunftserwartung, die es teilweise noch in  den fünfziger und sechziger Jahren gab, war vollends dahin. Über die Zukunft zeichnete man in der Regel ein sehr düsteres Bild. Die meisten bekannteren Science-Fiction Filme aus dieser Zeit hatten einen dystopischen oder gar postapokalyptischen Hintergrund und wären dementsprechend kaum als Vorlage für ein Kinderspielzeug in Frage gekommen. Doch 1977 kam mit Krieg der Sterne der Film in die Kinos der das alles ändern sollte und das Weltraum Thema zu kaum je zuvor erreichter Popularität verhalf. In der Folge wurde unzählige Weltraum Filme in allen nur denkbaren Variationen gedreht, dabei entstand so mancher Klassiker und natürlich auch viel billiger Mist der heute zum Glück längst vergessen ist. Aber sicher ist, dass es viele Filme ohne diesen Erfolg nie gegeben hätte. Selbst längst fest etablierte Marken meinten plötzlich einen Weltraum Bezug haben zu müssen, egal ob passend oder nicht, so musste beispielsweise auch James Bond 1979 im Film Moonraker in den Weltraum fliegen. (Bilder Lego Weltraum Figuren)

Das Cinderella Schloss in Walt Disney World Resort in Orlando Florida

die ersten Minifiguren

Die klassische Weltraum Reihe

Was lag also näher als gerade dieses zu dieser Zeit überall präsente Thema als Motiv für die zweite große Themenwelt von LEGO auszuwählen. Man konnte sicher davon ausgehen, dass ein großes Interesse an Modellen zu diesem Thema besteht. Zur Einführung wurden elf Modelle herausgebracht und dazu noch zwei unterschiedliche Varianten von Bodenplatten mit Weltraum Bezug. 

Bei den Modellen handelte es sich um vier Fahrzeuge, von sehr kleinen Autos bis hin zu einem für damalige Verhältnisse relativ großen Raketentransporter. (Bilder Modelle) Es gab zwei Bodenstationen, und daneben fünf unterschiedliche Raumschiffe wobei beim größten Raumschiff ebenfalls eine sehr kleine Bodenstation enthalten war. Farblich sind die kleinen Modelle alle in grau gehalten, während die größeren Modelle alle deutlichen Anteile in blau und transparent gelb enthalten. In den Folgejahren wurde diese Farbgebung jedoch nicht konsequent beibehalten, sondern variierte innerhalb der klassischen Weltraum Reihe immer wieder um drei typische Farbkombinationen:

Blau, grau, trans-gelb

Blau, weiß, trans-dunkelblau

Grau, trans-grün

Die klassische Weltraum Reihe lief bis 1988 wobei in diesem letzten Jahr nur noch ein kleines Modell erschein, während das Hauptaugenmerk bereits auf der Nachfolgereihe Futuron lag. (Bild neue Weltraum Figur) Auf die weitere Entwicklung der Weltraum Reihe möchten jedoch wir in einem späteren Artikel eingehen, hier soll es nun nur um die erste und langlebigste Weltraum Reihe gehen. 

1979 11 Modelle

1980 5 Modelle

1981 6 Modelle

1982 3 Modelle

1983 6 Modelle

1984 8 Modelle

1985 13 Modelle

1986 14 Modelle

1987 7 Modelle

1988 1 Modell

Insgesamt 74 Modelle

Mit 74 Modellen und einer Laufzeit von 9 Jahren ist diese Serie deutlich umfangreicher und langlebiger als alle nachfolgenden Weltraum Spielthemen, natürlich ausgenommen die Star Wars Reihe die vom Umfang her die klassische Weltraum Spielwelt um ein Vielfaches übertrifft.

Die Aufbauanleitung des Schlosses

Weltraumpanorama aus dem 1979er LEGO Katalog

Die Orginalverpackung des Schlosses

Die Orginalverpackung des Schlosses

Die Nummerierung von LEGO Modellen

Ein Punkt der hier auch einmal erwähnt werden sollte, ist die Nummerierung der Modelle. Im ersten Jahr hat LEGO noch die in den siebziger Jahren üblichen dreistelligen Modellnummern verwendet. Wobei die Modelle in Amerika unter anderen Nummern liefen als im Rest der Welt. Das größte Raumschiff beispielsweise lief bei uns unter der Nummer 928, in Amerika aber unter der 497. Die auf den Seiten des Raumschiffs aufgedruckte Nummer ist jedoch in beiden Fällen die 928 auch wenn auf der Schachtel und der Bauanleitung die 497 steht.  (Bilder Baupläne mit verschiedenen Nummern) Weshalb Modelle unter verschiedenen Nummern verkauft wurden, kann unterschiedliche Gründe haben, die oftmals auch durchaus nachvollziehbar sind, so wurden beispielsweise kleine Modelle teilweise in Pappschachteln und teilweise in Plastiktüten verpackt und für beide Versionen andere Nummern vergeben. Warum allerdings bei diesen Modellen zwei unterschiedliche Nummern vergeben wurden ist mir jedoch leider ebenfalls nicht bekannt. In den Folgejahren wurde diese Doppelnummerierung dann auch nicht mehr fortgeführt. Ab 1980 verwendete LEGO vierstellige Nummern für seine Modelle. Ein sehr sinnvoller Schritt, da etliche dreistellige Modellnummern bereits mehrfach belegt waren. Anfangs hat sich LEGO auch wirklich große Mühe damit gegeben, Ordnung innerhalb seines Nummernsystems zu halten. Den verschiedenen damals existierenden Spielbereichen wurden bestimmte Nummernkreise zugeordnet. Wobei vorsorglich auch viele Nummernkreise freiblieben, um zukünftige Modellreihen aufzunehmen. Die Weltraum Spielwelt erhielt dabei den Nummernkreise 6700 bis 6999 zugewiesen. Wobei die mit 67 beginnenden Nummern in den folgenden Jahren nur für Modelle mit elektrischen Bauteilen verwendet wurden. Innerhalb der einzelnen Nummernkreise wurden die Modelle mehr oder weniger der Größe nach geordnet. Dieses Schema wurde dann auch für eine längere Zeit durchgehalten. Erst gegen Ende der neunziger Jahre, in einer Zeit bei der bei LEGO vieles zunehmend chaotischer wurde, wurde auch das Nummernsystem immer unübersichtlicher und man hatte das Gefühl, neue Modelle würden einfach irgendeine Nummer bekommen, die gerade zufällig noch frei ist, ohne dass die Nummerierung irgendeinem tieferen Sinn folgt. Da dieses Problem jedoch erst nach der klassischen Weltraum Zeit aufkam, soll darauf auch besser in einem späteren Artikel eingegangen werden.

Die Weltraum Minifiguren

Küche und Kürbis aus "Arielle die Meerjungfrau"

Küche und Kürbis aus "Arielle die Meerjungfrau"

Das Spinnrad aus „Dornröschen"

Das Spinnrad aus „Dornröschen"

Der fliegende Teppich und die Zauberlampe aus „Aladdin"

Der fliegende Teppich und die Zauberlampe aus „Aladdin"

Apfel und Spiegel aus „Schneewittchen und die sieben Zwerge"

Apfel und Spiegel aus „Schneewittchen und die sieben Zwerge"

Bogen, Zielscheibe und Kuchen aus „Merida- Legende der Highlands"

Bogen, Zielscheibe und Kuchen aus „Merida- Legende der Highlands"

Die Minifiguren sind ein sehr wesentlicher Bestandteil der ganzen Spielreihe. Während im Stadt Themengebiet teilweise alten Modellen aus der Zeit vor 1978 einfach eine Minifigur beigelegt wurde, und es dann Autos gab, in die man die Minifiguren nicht hineinsetzten konnte und Häuser durch deren Türen die Figuren nicht hindurchpassten, sind die Modelle im Weltraum Thema alle mehr oder weniger um die Minifiguren herum gebaut worden. Jede Figur hat in jedem Modell auch ihren Platz. Vor allem in den etwas späteren Modellen ist es oft sogar eher so, dass noch Plätze für zusätzliche Minifiguren vorgesehen sind, sodass man das Besatzung noch mit Figuren aus anderen Modellen aufstocken kann. Die Minifiguren tragen dabei eine Art Uniform. Alle sind einfarbig gestaltet und tragen auf der Vorderseite das typische Weltraum Symbol, ein um einen Planeten fliegendes Raumschiff. Anfangs wurde dies mittels eines Aufklebers gelöst, allerdings wurden die Aufkleber schon sehr bald durch Aufdrucke ersetzt. Alle Minifiguren tragen Sauerstoffflaschen auf dem Rücken und Helme, allerdings ohne Visiere. Die damaligen Helme haben zwar seitlich kleine Vertiefungen um daran Visiere zu befestigen, allerdings wurde diese Möglichkeit nur in der kleinen Ritterserie genutzt. (Bild Helm) Das Thema der Farben der Minifiguren war dabei viele Jahre recht übersichtlich. Astronauten gab es am Anfang in weiß und rot. In den Folgejahren kamen noch gelb, blau und schwarz dazu. Nach dem Ende der Serie 1988 waren diese Figuren zunächst für viele Jahre verschwunden. Erste Bewegung in die Thematik kam im Jahre 2008 also genau zwanzig Jahre nach dem Ende. Damals brachte LEGO die erste „Vintage Minifigure Collection“ heraus. Darin war damals ein klassischer roter Astronaut enthalten. In den Folgejahren waren in den weiteren Ausgaben dieser Serie auch Astronauten in den anderen klassischen Farben zu finden. Natürlich besitzen die Minifigurentorsos die zu dieser Zeit bereits üblichen Verstrebungen im Innern, was jedoch im zusammengebauten Zustand nicht zu sehen ist. (Bild vergleich alte und neue Figuren von innen) Auffälliger ist hingegen, dass anstatt der klassischen Helme die seit Ende der Achtziger Jahre üblichen Helme, die sich in der Form von den vorherigen Helmen deutlich unterscheiden, allerdings ohne Visiere verwendet wurden. Eine erste neue Farbe gab es dann 2014. Im Rahmen der LEGO Ideas Reihe erschien das Modell „EXO SUIT“. Das Modell selbst hat zwar mehr Ähnlichkeit mit einem Bionicle als mit einem klassischen Raumschiff es sind aber zwei grüne Astronauten mit dem klassischen Aufdruck enthalten. Auch hier bestehen abgesehen vom Aufdruck auf dem Torso erhebliche Unterscheide gegenüber den Originalen, so wurde wieder die neuere Helmform verwendet, diesmal sogar mit Visieren und es wurden auch nicht die klassischen Gesichter verwendet, sodass hier nun erstmals erkennbar ist, dass es sich um einen männlichen und einen weiblichen Astronauten handelt. Dies waren auch die ersten Astronauten, die Namen erhielten. Er hieß Pete und sie Yve. 2017 gab es dann die nächste Variante. Diese ist jedoch etwas versteckt. Im Rahmen der 17. Serie der „Collectible Minifigures“ gab es die Figur des „Rocket Boy“ Ein kleiner Junge (mit kurzen Beinen) in einem Raketenkostüm. Das Besondere an diesem Modell ist jedoch das, was sich unter dem Kostüm befindet. Denn hier findet man tatsächlich den klassischen Astronauten Aufdruck auf einem neu-hellgrauen Torso. Bei dieser Figur stimmt natürlich abgesehen von dem Aufdruck überhaupt nichts. Die Beine sind zu kurz und in der falschen Farbe, das Gesicht stimmt auch nicht und einen Helm oder eine Sauerstoffflasche gibt es überhaupt nicht. Weiter ging es 2019 mit „Benny’s Space Squad“. Hier war zum einen ein rosa Astronaut neu enthalten zum anderen auch ein auf alt gemachter blauer Astronaut mit verblichenem Logo und beschädigtem Helm. Abgesehen von dem blauen Astronauten sind hier alle Minifiguren auch von der Ausstattung her sehr nahe an den Originalen. Diese Astronauten hatten wieder Namen. Der beschädigte blaue Astronaut hieß Benny, der gelbe Kenny, der weiße Jenny und der rosa Lenny, obwohl ich persönlich es doch passender gefunden hätte, wenn man den rosa Astronauten Jenny genannt hätte. 2020 erschien ein Buch über die Geschichte der Minifiguren, in dem ein orangener Astronaut mit weitgehend originalgetreuer Ausstattung enthalten war. 2022 gab es dann wieder einen etwas schwierigeren Fall im Rahmen der 22. Serie der „Collectible Minifigures“. Hier war ein Außerirdischer enthalten, dessen Torso dem der klassischen Astronauten in lila entspricht. Abgesehen von dem bedruckten Torso ist jedoch alles an dieser Figur unüblich. Die Arme und die Hose sind bedruckt, die Hände sind in der falschen Farbe, der Kopf ist vollkommen falsch und ein Helm oder eine Sauerstoffflasche sind ebenfalls nicht enthalten. Den passenden Helm und die Sauerstoffflasche in lila gab es auch zu dieser Zeit noch gar nicht. Erst im Folgejahr wurde ein Modell für das chinesische Neujahrsfest veröffentlicht, in dem die beiden Teile enthalten sind. Man stellt sich da natürlich schon die Frage, wie viele Weltraum Enthusiasten sich das Neujahrsfest gekauft haben, nur um den lila Astronauten korrekt zusammenstellen zu können. 2023 gab es dann in der 23. Serie der „Collectible Minifigures“ wieder einen dem Original sehr viel näherkommenden Astronauten, bzw. gleich zwei davon. Hier war ein recht originalgetreuer Astronaut in neu braun enthalten, der auch gleich noch einen kleinen Nachwuchsastronauten in blau mitbrachte. Insgesamt gibt es nun also aktuell Minifiguren mit dem klassischen Weltraum Aufdruck in elf verschiedenen Farben, wobei es Stand heute bei allen Varianten außer der in neu hellgrau und in grün möglich ist, sie mit der vollständigen damaligen Ausrüstung bestehend aus einem damals üblichen Helm, bzw. der quasi gleichförmigen modernen Variante davon, sowie einer zum Raumanzug farblich passenden Sauerstoffflasche auszustatten. In grau sind sowohl der Helm als auch die Sauerstoffflasche bislang nur in alt hellgrau erschienen. In grün fehlt noch der Helm, während die Sauerstoffflaschen erhältlich sind

Frösche und Krone aus "Küss den Frosch"

Frösche und Krone aus "Küss den Frosch"

Kerzenleuchter und Blume aus „Die Schöne und das Biest"

Kerzenleuchter und Blume aus „Die Schöne und das Biest"

Bürste, Schere und abgeschnittene Haare aus „Rapunzel- Neu verföhnt"

Bürste, Schere und abgeschnittene Haare aus „Rapunzel- Neu verföhnt"

Der gläserne Schuh aus „Cinderella" daneben bedrucktes Märchenbuch

Der gläserne Schuh aus „Cinderella" daneben bedrucktes Märchenbuch

Besen, Eimer, Zauberbuch und Zaubererhut aus „Fantasia"

Besen, Eimer, Zauberbuch und Zaubererhut aus „Fantasia"

Zusammenfassung und Fazit

Nachdem es nun so viele verschiedene Farbvarianten gibt, stellt sich natürlich die Frage, die schon in den Achtzigern so manches Kind beschäftigt hat. Nämlich, welche Bedeutung denn nun die verschiedenen Farben haben. Hier kann jedoch die Antwort wie so oft bei LEGO, vor allem in früheren Zeiten nur lauten: Die Bedeutung der Farben ist die, die ihr euch selbst ausdenkt. Es ist sowohl möglich, die Farben bestimmten Aufgabenbereichen zuzuordnen als auch bestimmten Rängen. Da die Gesichter damals bei allen Figuren gleich waren, sind auch Überlegungen wie die, dass beispielsweise alle roten Astronauten weiblich sind denkbar. 

Zu den gelben Astronauten gibt es dann noch eine nette Anekdote. Diese Minifiguren tragen ja bekanntlich komplett gelbe Hosen. Nachdem aber vor allem die Teile der Minifiguren traditionell gelb sind, die normalerweise nicht durch Kleidung bedeckt sind, also Gesicht und Hände, könnte man mit einer ordentlichen Portion Fantasie, zu dem Schluss kommen, dass LEGO Minifiguren mit gelben Beinen also nicht etwa gelbe Hosen tragen sondern schlicht und einfach überhaupt keine Hosen. Nun sehen zwar viele anderen Spielzeughersteller im möglicherweise unbekleideten Zustand ihrer Produkte kein nennenswertes Problem, ich sage nur Puppen, allerdings hat diese Erkenntnis die braven Leutchen bei LEGO doch anscheinend sehr beunruhigt. Dementsprechend werden seit Anfang der 90er Jahre gelbe Hosen nur noch extrem selten verwendet.

Das Schloss in der Gesamtansicht

Das Schloss in der Gesamtansicht

Die friedliche alte Weltraum Zeit

Schloss Neuschwanstein bei Füssen in Bayern

eine klassiche LEGO Stadt aus den sechziger Jahren

Das Dornröschenschloss im Disney Land Park in Anaheim Kalifornien

Die Western Themenwelt aus den siebzigern

Auch wenn das gesamte Weltraum Thema in den späten Siebzigern durch Krieg der Sterne wieder zur Popularität kam, orientiert sich die LEGO Weltraumwelt doch eher an Motiven aus früheren Jahrzehnten. Die Gestaltung der ganzen Serie war deutlich farbenfroher als beispielsweise Krieg der Sterne. Dies sieht man auch, wenn man die damaligen LEGO Raumschiffe mit heutigen LEGO Star Wars Modellen vergleicht. Die ganze Serie erinnert mehr an die Raumpatrouille (obwohl diese natürlich noch schwarz-weiß war) und andere oftmals eher an ein junges Publikum gerichtete Produktionen aus den fünfziger und sechziger Jahren. Auch die Gestaltung der Astronauten, die alle dieselben bunten Anzüge tragen erinnert an diese Art von Filmen und Serien, während eine solche Aufmachung in Science-Fiction Produktionen aus den Siebzigern eher ungewöhnlich erscheint. 

Da LEGO zu dieser Zeit noch sehr bemüht war, Konflikte möglichst aus ihren Spielwelten herauszuhalten, hätte eine Geschichte die sich an Krieg der Sterne orientiert auch nicht der Firmenphilosophie entsprochen. Vielmehr sollte es um die Abenteuer gehen, die auch die eher friedliche Erkundung des Weltraums so mit sich bringt. Insbesondere wenn man sich die Katalogbilder von damals anschaut, fühlt man sich doch am ehesten an den Einleitungssatz der Raumpatrouille erinnert:

„Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen: Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist die Orion, winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. Begleiten wir die Orion und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit.“

Da es nur eine Fraktion gab, war ein direkter Konflikt zwischen den Raumfahrern nicht vorgesehen. Natürlich konnten die Spieler sich, da wie bereits erwähnt, die Bedeutung der Farben nicht geklärt war auch einen Konflikt zwischen den verschiedenfarbigen Astronauten ausdenken, aber ein offizielles von LEGO selbst vorgesehenes Konfliktpotential wurde erst in den Nachfolgeserien mit den friedlich forschenden Futuron, den diebischen Blacktron und der Space Police, die die Blacktron immer einfangen will, etabliert.

Das Cinderella Schloss in Walt Disney World Resort in Orlando Florida

die ersten Minifiguren

Die Raumschiff Drillinge

Um eine Besonderheit des Weltraum Themas zu erklären bedarf es zunächst einmal einiger Worte über den Aufbau der Modellreihen, wie er vor allem in früheren Zeiten bei LEGO üblich war. LEGO ist (wie alle Spielwarenhersteller) stark vom Weihnachtsgeschäft abhängig. Heute hat sich die Situation etwas verschoben, da viele Modelle sich eher an erwachsene Sammler als an Kinder richten und dementsprechend die Ausrichtung auf Weihnachten nicht mehr so zentral ist wie früher. Da es hier aber um die Entstehungszeit der Weltraum Serie gehen soll, wollen wir uns die Situation ansehen, wie sie sich damals dargestellt hat. Bei den meisten Kindern bestand nur zu Weihnachten die Möglichkeit eines der ganz großen Modelle zu bekommen. Daneben gab es die ein oder andere Gelegenheit ein mittelgroßes Modell zu bekommen, Geburtstage, eventuell Ostern, gute Zeugnisse oder auch als weiteres Weihnachtsgeschenk von Verwandten. Die Möglichkeiten große und mittlere LEGO Modelle zu bekommen waren also beschränkt, wobei die Anzahl der Möglichkeiten auch für ein Kind ab einem bestimmten Alter gut abschätzbar waren. Die Möglichkeiten kleine Modelle zu bekommen, waren dagegen häufiger allerdings vorher nicht bekannt. Wobei es hier noch die Unterscheidung zwischen kleineren Anlässen gibt, bei denen das Kind sich meist durch eine erbrachte Leistung wie gute Noten ein etwas größeres Modell verdient hat, dessen Preis auch mal jenseits der 10 Mark liegen konnte und den Modellen die so klein und billig waren, dass man sie als Kind auch ohne jeden Anlass bekommen konnte. Diese Tatsachen waren natürlich auch damals bereits LEGO ebenso wie allen anderen Spielwarenherstellern bekannt und das Angebot wurde entsprechend ausgerichtet. Dementsprechend gab es etliche kleine Modelle für Zwischendurch, ein paar mittlere Modelle für Geburtstage u.Ä. und ein oder zwei große Modelle für Weihnachten. Da die Modelle meist für mehr als ein Jahr im Katalog waren, sind zwei große Modelle kein Problem, da sie auch an zwei Weihnachtsfesten erhältlich waren. 

Betrachten wir nun die Weltraum Modelle, die 1979 auf den Markt kamen, so kommen wir zu der folgenden Einteilung

928 (318 Teile) Weihnachten

920 (163 Teile); 924 (158 Teile); 926 (147 Teile) Geburtstag

918 (82 Teile) Geburtstag oder geringerer Anlass

891 (35 Teile); 894 (65 Teile); 897 (56 Teile) geringerer Anlass

885 (15 Teile); 886 (11 Teile); 889 (20 Teile) ohne Anlass

Auffällig bei dieser Liste ist, dass darin mit der 918, der 924 und der 928 drei sehr ähnliche aber unterschiedlich große und mit unterschiedlich viel Beiwerk versehene Raumschiffe enthalten sind.

Die 918 ist ein vergleichsweise kleines Modell mit 82 Teilen, einer Minifigur und keinem weiteren Beiwerk. Die 924 ist mit 158 Teilen in etwa doppelt so groß, hat zwei Minifiguren dabei und als Beiwerk einen Gabelstapler. Die 928 ist mit 318 Teilen nochmals doppelt so groß, die Besatzung hat sich mit vier Minifiguren ebenfalls nochmals verdoppelt und als Beiwerk sind eine Landeplattform mitsamt Bodenstation sowie ein im Raumschiff verstaubares Auto enthalten. Abgesehen von diesen offensichtlichen Unterschieden verfügen die drei Raumschiffe über auffällige Gemeinsamkeiten. Die Formgebung ist sehr ähnlich, ebenso die Farbgestaltung. An der Vorderseite ist unterhalb des trans-gelben Sichtfensters jeweils ein Schrägstein in blau mit einem Aufdruck des Weltraum Logos angebracht, während sich an den Seiten Aufdrucke mit der jeweiligen Modellnummer befinden. Warum damals diese drei Raumschiffe so herausgebracht wurden und warum dieses Vorgehen später nicht mehr wiederholt wurde, darüber können wir leider nur spekulieren. Vielleicht waren es zunächst nur drei Entwürfe, da nicht klar war, wie groß denn nun das große Raumschiff für die neue Weltraum Serie sein sollte, die jedoch bei den Entscheidern alle so gut ankamen, dass man sich entschied gleich alle drei Entwürfe anzunehmen. Vielleicht war es aber auch von Vornerein so geplant und man erhoffte sich, dass Kinder die das kleine Raumschiff bereits hatten auch noch das mittlere und große haben möchten. Durch die Ähnlichkeit sollte womöglich also die Sammelbegeisterung der Kinder angesprochen werden. Gleichzeitig kann es aber dadurch auch zu gewissen Problemen gekommen sein. Während die Kinder die mit den Raumschiffen spielten die Unterschiede zwischen den Modellen natürlich erkannten, dürfte es vielen Eltern, die oft nur eine grobe Vorstellung vom Spielzeug der Kinder haben schwergefallen sein, die Unterscheide klar zu erkennen, insbesondere da die Generation der Eltern in den siebziger und frühen achtziger Jahren LEGO meist noch nicht aus der eigenen Kindheit kannte oder nur mit den sehr frühen Formen in Berührung gekommen waren. Dementsprechend dürfte der Wunsch der Kinder ein Raumschiff zu bekommen, das sie aus Sicht der Eltern bereits besitzen recht oft auf Ablehnung gestoßen sein. Dies sind natürlich nur Spekulationen, allerdings deutet die Tatsache, dass man in den Folgejahren viel Wert darauf legte, dass die neuen Modelle zwar stilistisch zu den bereits bestehenden passen, dabei jedoch die Unterschiede auch eindeutig erkennbar sind, darauf hin, dass LEGO an dieser Stelle Verbesserungspotential sah.

Das Schloss in der Gesamtansicht

Das Schloss in der Gesamtansicht

Die großen Raumschiffe

Schloss Neuschwanstein bei Füssen in Bayern

eine klassiche LEGO Stadt aus den sechziger Jahren

Das Dornröschenschloss im Disney Land Park in Anaheim Kalifornien

Die Western Themenwelt aus den siebzigern

Eine weitere Besonderheit der Weltraum Serie sollte ebenfalls noch erwähnt werden. In der Stadt sind die großen Modelle stets Gebäude, typischerweise Polizeireviere, Feuerwachen oder Krankenhäuser, während es drum herum eine Vielzahl von kleinen Autos gibt. Auch bei den ab 1984 erschienenen Rittern waren die Burgen die großen Modelle und daneben gab es eine Vielzahl von Kutschen, Belagerungswaffen oder auch kleineren Gebäuden. Beim Weltraum galt dieses Schema nur manchmal. Hier sind meist die Raumschiffe die größten, als Weihnachtsgeschenke konzipierten Modelle in einer Serie und die Stationen liegen von der Teilezahl deutlich dahinter. Das erste dieser großen Raumschiffe war das bereits erwähnte Modell 928. Dieses Modell blieb für einige Jahre im Katalog und wurde erst 1983 durch ein neues großes Raumschiff die 6980 ersetzt. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Modellen sind sowohl von der Form als auch von der Farbgebung sehr deutlich. Wiederum der Nachfolger dieses Modells war die 6985 im Jahr 1986. Im Jahr 1987 kamen die Futuron auf den Markt und die Zeit des klassischen Weltraum Themas ging zu Ende. Wie jedoch bereits weiter oben erwähnt, sind die klassischen Astronauten seit ein paar Jahren wieder im Kommen. 2022 war nun ein ganz besonderes Jahr, denn zum ersten Mal erschien mit der 10497 tatsächlich wieder ein vollwertiges Modell dieser Fraktion. Dieses Modell ist als Neuauflage der klassischen 928 konzipiert und wir möchten nun näher auf diese beiden Modelle eingehen.

Das Cinderella Schloss in Walt Disney World Resort in Orlando Florida

die ersten Minifiguren

Die 928 und ihre Neuauflage

Wenn man die beiden Modelle vergleicht, so fallen natürlich auf den ersten Blick die Gemeinsamkeiten auf, jedoch auch so manche Unterschiede. Die Gestaltung des Raumschiffs sowohl was die Form als auch die Farbgebung angehen sind ähnlich, wobei natürlich bei der Neuauflage statt des damals üblichen Grautons der heutige Grauton verwendet wird. Ebenso ist bei beiden Raumschiffen eine Besatzung aus vier Astronauten (zwei rote und zwei weiße) und ein kleines Fahrzeug enthalten. Das sonstige damals enthaltene Beiwerk wurde jedoch leider eingespart. Bei der Neuauflage sind keine Bodenplatten mitsamt kleiner Station enthalten. Leider hat sich die Tendenz auf Landeplätze für die Raumschiffe zu verzichten schon recht früh bei LEGO herausgebildet. Während das direkte Nachfolgemodell die 6980 auch noch einen Landeplatz aber ohne Bodenstation spendiert bekam, wurde schon bei der 6985 und auch bei den großen Raumschiffen aus den Nachfolgeserien komplett darauf verzichtet. Dafür ist die Neuauflage erheblich größer als das Original. Während im Original 318 Teile verbaut sind, wobei hier auch das umfangreichere Beiwerk noch mit enthalten ist, besteht die Neuauflage aus 1219 Teilen. Die Teilezahl hat sich also annähernd vervierfacht. Allerdings folgt dies einem allgemeinen Trend bei LEGO. Zur damaligen Zeit waren die Modelle schlicht und einfach kleiner. Die 928 war für das Jahre 1979 bereits ein recht großes Modell. Abgesehen von drei noch etwas größeren Technik Modellen war das Raumschiff nach der Polizeistation 381 (348 Teile) bereits das größte in diesem Jahr erschienene normale LEGO Modell. Für lange Jahre war das Modell der U.S.S. Constellation mit der Nummer 398 und 978 Teilen aus dem Jahr 1978 das größte LEGO Modell. (Bild) Das erste Modell mit über 1000 Teile war der Whirl N' Wheel Super Truck (5590) mit 1026 Teilen aus dem Jahr 1990. Heutzutage dagegen sind Modelle mit über 1000 Teilen recht häufig. Allein im Jahr 2022 sind 65 Modelle mit über 1000 Teilen erschienen und die Neuauflage des Raumschiffs landet, wenn man die in diesem Jahr erschienenen Modelle der Größe nach sortiert nur auf Platz 46. Bei den Farben hat sich LEGO tatsächlich am Original orientiert und abgesehen vom üblichen Problem mit dem grau, wurden tatsächlich nur die damals auch im Original verwendeten Farbtöne verwendet. Bei den Teilen hingegen, haben die Konstrukteure auch viele deutlich modernere Elemente verbaut. Insbesondere die Kanzeln sind zwar nach wie vor in trans-gelb, haben aber ansonsten nichts mehr mit der damaligen Konstruktion gemeinsam. Ein sehr positiver Punkt ist die Tatsache, dass bei diesem Modell tatsächlich auf Aufkleber verzichtet wurde. Stattdessen wurde alles mit Aufdrucken gelöst. Dies ist ohnehin ein Punkt der auch bei der klassischen Weltraum Serie positiv auffällt. Das Problem mit den Aufklebern ist ja bei LEGO nicht neu. Schon in den 70ern wurden in zahlreichen Modellen Aufkleber verwendet. Oftmals mussten die Aufkleber dabei auch über mehrere Steine hinweg angebracht werden. Eine Unsitte die heute zum Glück seltener zu finden ist. Auch nach der Einführung der Minifiguren fand man in der Stadt Themenwelt nach wie vor oftmals Aufkleber. In der Weltraum Spielwelt hingegen wurden, abgesehen von den Minifiguren ganz am Anfang, keine Aufkleber verwendet. Erst bei späteren Weltraum Serien in den 90ern kamen wieder Aufkleber zum Einsatz. 

Auch die Bauanleitungen haben sich in den Jahrzehnten deutlich verändert. Insbesondere sind sie dicker geworden. Beim Originalmodell werden lediglich 25 Nummern für das Raumschiff benötigt, daneben nochmals acht für die Bodenstation und vier für das Fahrzeug. Bei der Neuauflage sind hingegen 232 Nummern für das Raumschiff und acht Nummern für das Fahrzeug nötig, bis alles fertig ist.

Der Aufbau selbst unterscheidet sich zwischen Original und Neuauflage deutlich. Beim Original wird eine heute eher unübliche Bauweise verwendet. Der graue untere Teil des Raumschiffs besteht aus etlichen zum Teil recht großen übereinander gebauten Platten. Diese Bauweise ist zwar recht stabil, ist jedoch auch nicht so einfach wieder auseinander zu nehmen. Insbesondere heutzutage, da die Platten auch mit den Jahren nicht gerade an Stabilität gewinnen, besteht die Gefahr, dass eine der Platten beim Auseinanderbauen zerbricht. Anschließend wird der obere blaue und transparent gelbe Teil ganz normal mittels Steinen und Dachsteinen daraufgesetzt. Die zu dieser Zeit ebenfalls noch neuen Technic Elemente kamen nicht zum Einsatz. Bei der Neuauflage wird auf diese Konstruktion verzichtet und stattdessen die heute sehr übliche Innenkonstruktion mittels Technic Lochstangen und Bolzen angewendet und diese anschließend mit großen Platten verkleidet. Bei der Neuauflage wurden mehr unterschiedliche Bautechniken angewendet als beim Original. So wird der vordere Teil der Aufbauten nicht einfach auf die Grundfläche aufgesetzt, sondern mittels Bolzen eingehängt, wodurch die Aufbauten in einem Winkel von etwa 30° zum Unterbau steht. Viele der Funktionen die schon das Original Raumschiff besitz, wurden übernommen, aber meist etwas anders umgesetzt. Insbesondere die Aufklappfunktion am Heck und die ausfahrbare Rampe wurden mit Hilfe moderner Elemente deutlich verbessert. Im Original musste beispielsweise die Klappe, um geschlossen zu bleiben, mittels einer 1x2 Fliese fixiert werden. Bei der Neuauflage wird dies mittels eines Häkchens gelöst, wodurch die Notwendigkeit entfällt, beim Öffnen immer die Fliese abzubauen. Andere Funktionen kamen neu hinzu, wie beispielsweise die einziehbaren Landestützen. Das Innenleben des Raumschiffs wurde bei der Neuauflage ebenfalls deutlich ausgebaut. Beim Original ist es recht schwierig alle vier im Modell enthaltenen Astronauten auch im Innern unterzubringen. Daneben ist die Innenausstattung auch eher spartanisch. Vorne gibt es einen Pilotensitz mit Lenkrad und Armaturenbrett, dafür leider ohne Sitz.  Wobei man hier erwähnen muss, dass die normalen LEGO-Sitze erst 1980 erschienen sind und die speziellen Weltraum Sitze, auf denen die Astronauten auch mit Sauerstoffflasche Platz nehmen können sogar erst 1984. Bei der Neuauflage hingegen haben alle vier Astronauten ihren eigenen Platz und die Besatzung könnte sogar noch etwas erweitert werden, da neben den vier Sitzplätzen im Cockpit im hinteren Teil des Raumschiffs auch noch zwei Schlafplätze enthalten sind. Diese sind dabei so konstruiert, dass sich die Astronauten mitsamt den Sauerstoffflaschen schlafen legen können. Es ist schon toll, welche Annehmlichkeiten die Zukunft so zu bieten hat. Daneben ist in dem neuen Raumschiff auch ein kleiner Roboter enthalten. Ähnliche mechanische Assistenten hatten die klassischen Astronauten zu dieser Zeit noch nicht. Erst 1985 wurden die ersten kleinen Lego Roboter mit ins Weltall geschossen. Der in der Neuauflage enthaltene Roboter ist jedoch etwas größer und entspricht, natürlich abgesehen von den Farben, dem Roboter der im Modell 6809, dem letzten klassischen Weltraum Modell, enthalten war. Hier hat LEGO geschickt den Bogen vom Anfang der klassischen Weltraum Spielwelt mit dem Raumschiff aus dem Jahr 1979 zum Ende mit dem Roboter aus dem Jahr 1988 geschlagen. Leider hat dieser kleine Roboter jedoch keinen eigenen Platz im Raumschiff und muss mehr oder weniger auf dem Gang zwischen den Kojen untergebracht werden. Was die Ausrüstung angeht ist LEGO bei der Neuauflage sehr zurückhaltend. Während im Original zwei Funkgeräte, ein Schraubenschlüssel sowie eine Taschenlampe enthalten sind, sind in der Neuauflage nur noch ein Funkgerät und ein Schraubenschlüssel enthalten. Taschenlampen brauchen die modernen Raumfahrer anscheinend nicht mehr. Vielleicht sind aber auch in den modernen Funkgeräten Taschenlampen und jede Menge anderer Schnickschnack verbaut, wer weiß? Ein Punkt über den ich mir um Ehrlich zu sein nie besonders viele Gedanken gemacht habe, ist die angedeutete Beleuchtung der LEGO Raumschiffe, bzw. die Farben dieser Beleuchtung. Da jedoch in der Bauanleitung der Neuauflage darauf eingegangen wird, möchte auch ich etwas dazu sagen. Bei den LEGO Raumschiffen werden gerne Teile in verschiedenen transparenten Farben, die Leuchten andeuten sollen, verwendet. In den ersten Modellen vor allem in transparent rot und grün. Dies ist wohl als Verweis auf die Schifffahrt und auch den Flugverkehr zu verstehen, wo Lampen in diesen Farben zur Kenntlichmachung bei schlechten Sichtverhältnissen oder bei Nacht vorgeschrieben sind. Den Schifffahrtsbestimmungen entsprechend muss an Backbord (links) ein rotes und an Steuerbord (rechts) ein grünes Licht angebracht werden. Daneben existieren noch verschiedene weitere Beleuchtungsvorschriften. Diese sind an dieser Stelle allerdings nicht wirklich von Interesse. Bei den LEGO Raumschiffen sind hingegen die verschiedenen Leuchten eher planlos verteilt. Bei der 928 und ihrer Neuauflage sind beispielsweise vorne rot und am Heck grüne Leuchten angebracht. 

Die Aufbauanleitung des Schlosses

Weltraumpanorama aus dem 1979er LEGO Katalog

Die Orginalverpackung des Schlosses

Die Orginalverpackung des Schlosses

Fazit

Schloss Neuschwanstein bei Füssen in Bayern

eine klassiche LEGO Stadt aus den sechziger Jahren

Das Dornröschenschloss im Disney Land Park in Anaheim Kalifornien

Die Western Themenwelt aus den siebzigern

Nun kommen wir zum Schluss noch zu der Frage, wie denn nun unsere Meinung zu der 928, ihrer Neuauflage der 10497 und der ganzen klassischen Weltraum Serie ist. Natürlich sind die Modelle von 1979 in ihrer ganzen Bauweise noch deutlich schlichter als heutige Modelle. Auch die Anzahl der verschiedenen Teile war zu dieser Zeit noch relativ begrenzt. Dennoch erfreut sich diese LEGO Serie unserer Meinung nach zurecht bis heute enormer und anhaltenden Beliebtheit. 

Das Cinderella Schloss in Walt Disney World Resort in Orlando Florida

die ersten Minifiguren

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